Wednesday, 1st May 2024
1 Mai 2024

PSG-Luxuskader mit CL-Schwäche: Presse lästert über Tuchels Mini-Blamage

Tuchel kann sich die Champions-League-Schwäche seiner Pariser Elf selbst nicht erklären.


Rund 400 Millionen Euro investiert PSG-Scheich Nasser al-Khelaifi in den Traum vom Champions-League-Sieg. Doch trotz Luxuskader rumpelt es beim Klub von Trainer Thomas Tuchel – im Rückspiel gegen den SSC Neapel geht es schon um alles oder nichts.

Der Blick in die Gazetten dürfte Thomas Tuchel am Morgen gar nicht gefallen haben. Als "teilweise blamabel" befand etwa die Zeitung "Ouest France" das magere wie glückliche 2:2 (0:1) von Paris St. Germain in der Champions League gegen den SSC Neapel und legte den Finger in die Wunde.

Nach drei Spieltagen stehen der französische Meister und Trainer Tuchel in der Königsklasse schon gehörig unter Druck. Startrekord in der Liga, ein Offensivfeuerwerk nach dem anderen – eigentlich hatte der 45-Jährige in der französischen Hauptstadt einen Einstand nach Maß gefeiert. Wenn da nicht die Champions League wäre. "Beunruhigende Schwächen" attestierte die renommierte Sportzeitung "L'Equipe" den Parisern gegen Napoli und urteilte: "Nach diesem dritten Spieltag kann Paris sich glücklich schätzen, noch eine Chance auf das Achtelfinale zu haben."

Sieg gegen Neapel fast schon Pflicht

Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit hatte Angel Di Maria mit einem herrlichen Schlenzer aus der Distanz überhaupt das schmeichelhafte Remis gesichert. Dennoch fiel PSG (4 Punkte) in der Gruppe C zur Halbzeit auf Rang drei hinter den FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp (6) und Neapel (5) zurück. Ein Sieg bei den Italienern im Rückspiel in zwei Wochen ist fast schon Pflicht – im Hexenkessel San Paolo eine überaus knifflige Aufgabe.

Da rückten auch die furiosen Auftritte in der Ligue 1 schnell in den Hintergrund. Zehn Siege aus zehn Ligaspielen hin oder her, für den Klub aus dem Pariser Vorort Saint-Germain-en-Laye und Boss Nasser al-Khelaifi steht der Triumph in der Königsklasse über allem. Dafür investierte der Katarer über 400 Millionen Euro in Superstars wie Neymar und Weltmeister Kylian Mbappé, ein Vorrunden-Aus wäre für Trainer Tuchel fatal. Eine Erklärung für das phasenweise schwache Spiel seiner Mannschaft gegen Neapel hatte Tuchel nicht. "Ich weiß nicht, warum", sagte er, "wir haben unsere Struktur verloren." Auch deshalb sieht er sich nun mit viel Arbeit konfrontiert. "Wir müssen uns taktisch verbessern, aber auch im Kopf", forderte Tuchel.

Liverpool siegt locker – auch dank Salah

Weitaus besser war die Laune da bei Liverpool und Klopp nach dem ungefährdeten 4:0 (2:0) gegen Roter Stern Belgrad – auch wenn die Tabellenführung für den Teammanager keinerlei Aussagekraft hat. "Diese Gruppe wird bis zum Schluss spannend bleiben", prophezeite er. Dass es gegen überforderte Serben nicht spannend wurde, hatte Klopp auch seinem Starstürmer Mohamed Salah zu verdanken. Mit einem Doppelpack brachte der Ägypter seine Kritiker zum Verstummen, die dem Premier-League-Torschützenkönig der Vorsaison nach zuvor "erst" vier Toren in zwölf Partien eine Krise nachsagten. "Es ist gut, dass wir nun vielleicht aufhören können, darüber zu reden", sagte Klopp.

Für Gesprächsstoff sorgte Salah stattdessen durch einen neuen Meilenstein, mit seinen beiden Treffern gegen Belgrad erreichte der Angreifer die Marke von 50 Toren für Liverpool, wofür er nur 65 Spiele benötigte. "Das ist eine außergewöhnliche Zahl", lobte Klopp, "und hoffentlich kann er weitermachen."

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