Wednesday, 15th May 2024
15 Mai 2024

Vor Dieseltreffen: Svenja Schulze macht Druck – „klares Ja zur Nachrüstung“

Svenja Schulze (SPD): Die Bundesministerin fordert Zugeständnisse von den Autoherstellern. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

Andreas Scheuer trifft die Autoindustrie um über Hardware-Nachrüstungen an Diesel-Autos zu verhandeln. Bundesumweltministerin Schulze macht schon vor dem Treffen eine klare Ansage an die Autobosse.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor einem Treffen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit Auto-Managern Zugeständnisse der Industrie bei Diesel-Hardware-Nachrüstungen gefordert. Sie erwarte von den Autobauern „ein klares Ja zu Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Pkw und zur vollständigen Kostenübernahme“, sagte Schulze der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vor dem Treffen am Donnerstag.

Hardware-Nachrüstungen seien das wirksamste Mittel, um die Luftbelastung zu senken und die Wertverluste der Diesel aufzufangen. „Technisch sind sie bei Weitem nicht so kompliziert, wie uns das teilweise weiß gemacht werden soll“, fügte die Ministerin hinzu.

Im Streit um die Kostenübernahme für technische Nachrüstungen von Dieselfahrzeugen trifft Andreas Scheuer am Donnerstagvormittag erneut Vertreter der großen deutschen Autohersteller. An dem Gespräch in Berlin nimmt neben ranghohen Vertretern von Volkswagen, BMW und Daimler auch der Chef des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, teil.

Regierung und Industrie streiten seit Monaten

„Die Autohersteller haben heute die Chance, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und verlorenes Vertrauen wieder herzustellen“, sagte Schulze „Sie haben gesamtgesellschaftlich etwas gut zu machen,“ so Schulze. Ohne Millionen Diesel mit hohen Stickoxidwerten und betrügerischer Abgasmanipulation hätten man sich viele Auseinandersetzungen sparen können.

Bei dem Treffen geht es unter anderem um offene finanzielle und technische Fragen bei der Hardware-Nachrüstung von älteren Dieselautos. Regierung und Industrie streiten seit Monaten darüber, wer für den nachträglichen Einbau von Stickoxid-Katalysatoren bezahlen soll. Während die Industrie und das Verkehrsministerium Umtauschprogramme favorisieren, drängen Umweltministerium und Verbraucherschützer auf Hardware-Nachrüstungen.

Einen Kompromissvorschlag der Koalition, wonach die Hersteller in begrenztem Umfang für die Nachrüstungen aufkommen sollen, lehnen die deutschen Autobauer bislang ab.

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