Thursday, 25th April 2024
25 April 2024

Zeitung: Apple will in China produzieren

Mitten im Handelskonflikt zwischen den USA und China setzt Apple ein Zeichen: Laut einem Medienbericht will der US-Tech-Konzern die Produktion seiner Profi-Computer-Serie von Texas nach Shanghai verlagern.

Es geht zwar nur um ein Nischenprodukt, aber um das einzige größere Apple-Gerät, das bislang allein in den USA gefertigt wurde: den „Mac Pro“, einen rund 6000 US-Dollar teuren Desktop-Computer für den Geschäftskundenmarkt. Das neueste Modell der Serie, das Konzernchef Tim Cook Anfang Juni auf der Apple-Entwickler-Konferenz in San Jose vorstellte, soll im Herbst auf den Markt kommen. Bisher wurden die „Mac Pros“ im US-Bundesstaat Texas hergestellt.

Doch wie das „Wall Street Journal“ meldet, will Apple die Produktion nach China verlagern. Demnach will das Unternehmen den Hersteller „Quanta Computer“ aus Taiwan beauftragen, die neuen Geräte in dessen Werk nahe der chinesischen Metropole Shanghai zu produzieren. So meldet es das US-Wirtschaftsblatt unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Verärgert Apple Trump?

Der Mac-Pro-Computer gehört zwar nicht zu den Bestsellern des kalifornischen Konzerns. Der Schritt dürfte dennoch US-Präsident Donald Trump verärgern, der Druck auf US-Firmen – und insbesondere Apple – ausübt, vermehrt in den Vereinigten Staaten zu produzieren.

Apple-Chef Cook bei Mac-Pro-Präsentation Anfang Juni: Nischenprodukt, kein Bestseller

Vor gut einer Woche hatten Medien berichtet, Apple bereite sich auch darauf vor, zumindest die Produktion der iPhone-Modelle, die bislang fast ausschließlich in China hergestellt werden, für den US-Markt in Länder wie Vietnam zu verlegen. Darüber hinaus wollen Technologiekonzerne wie Apple und Microsoft ihre in China gefertigten Produkte laut US-Sender CNN vor einer neuen Runde geplanter US-Zölle schützen. Die Unternehmen hätten schriftlich bei der Regierung von Präsident Trump um eine Ausnahme gebeten.

Apple will Ausnahmen

Das Weiße Haus erwägt demnach, einen Zoll von 25 Prozent auf Güter aus China zu erheben, die von den bisher im Handelsstreit zwischen beiden Ländern verhängten Strafzöllen ausgenommen waren. Apple legte seinem Schreiben demnach eine Liste von fast 20 Produkten bei, für die der Konzern eine Ausnahme von dem geplanten Zoll erreichen will. Dazu gehören das iPhone, die MacBooks und „Apple TV“. Zugleich habe Apple an die Wichtigkeit des Unternehmens erinnert, das der größte Zahler von Unternehmenssteuer in den USA sei und hinter mehr als zwei Millionen Jobs landesweit stehe.

Auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zur angeblichen Mac-Pro-Produktionsverlagerung nach Shanghai gab es keine Reaktion von Apple.

AR/kle (afp, dpa)

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