Thursday, 28th March 2024
28 März 2024

Kaufrausch an der Wall Street

Die Geschäfte in der Vorweihnachtszeit sind in diesem Jahr so gut gelaufen wie schon lange nicht mehr. Das sorgt nach wochenlangem Kursverfall für massive Gewinne bei vielen Aktien – und für einen neuen Rekord.

Das hat es noch nie gegeben: Der Dow Jones-Index der Standardwerte hat an der New Yorker Wall Street um mehr als 1000 Punkte zugelegt – an einem einzigen Handelstag! Bei genau 22.878 Punkten ging der Index am Mittwoch aus dem Handel – mit einem Plus von rund fünf Prozent gegenüber Heiligabend. Am Dienstag hatte der Handel an der Wall Street wegen Weihnachten geruht.

Auch die anderen Kursbarometer legten deutlich zu: Beim breiter gefassten S&P-500-Index lag das Plus ebenfalls bei etwa fünf Prozent, der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg sogar um 5,8 Prozent. Für alle drei Indizes war es der größte prozentuale Tagesgewinn seit fast zehn Jahren.

Kreditkarten laufen heiß – Facebook „unwiderstehlich“

Händler begründeten die Kursaufschläge mit einem Bericht des Kreditkartenunternehmens Mastercard. Demnach kauften US-Kunden von Anfang November bis Weihnachten dieses Jahr für rund 850 Milliarden Dollar ein – verglichen mit den Umsätzen im gleichen Zeitraum 2017 ein Zuwachs um gut fünf Prozent.

Ist sein Job doch sicher? US-Notenbankchef Powell

Auch der Versandhändler Amazon meldete Rekordverkäufe. Die Aktien des US-Konzerns zählten mit einem Plus von mehr als neun Prozent zu den großen Gewinnern. Aber auch bei Facebook gab es dicke Zuwächse von mehr als acht Prozent. Finanzexperten hatten die Ansicht geäußert, dass die Papiere noch nie eine so „unwiderstehliche“ Investitionsmöglichkeit gewesen seien.

Präsidiale Empfehlung treibt Kurse zusätzlich

Bestärkt wurden Aktienkäufer von US-Präsident Donald Trump. Er hatte Anlegern empfohlen, den jüngsten Kursverfall zu nutzen und vermehrt in Aktien zu investieren. „Ich denke, es ist eine großartige Gelegenheit zu kaufen. Wirklich eine großartige Gelegenheit zu kaufen“, sagte Trump am Dienstag vor Reportern im Weißen Haus. Und: Er habe „großes Vertrauen“ in US-Unternehmen.

Daneben verwiesen Händler auf Äußerungen des Trump-Beraters Kevin Hassett, dass der Job von US-Notenbankpräsident Jerome Powell ungeachtet der anhaltenden Kritik aus dem Weißen Haus an ihm und der Politik der Fed zu „100 Prozent“ sicher sei. Trump hatte die Notenbank wiederholt kritisiert. Er fürchtet, dass sie mit ihrem Zinserhöhungskurs den Aufschwung der US-Wirtschaft abwürgen könnte.

fw/wa (rtr, dpa, afp)

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