Die Zukunft des FC Bayern heißt auch Kingsley Coman(l.) – sagt der FC Bayern.

2018 ist für Kingsley Coman vom FC Bayern ein Fußball-Seuchenjahr. Fast durchgehend fällt der 22-jährige Franzose verletzt aus, verpasst deshalb auch Frankreichs WM-Triumph. Trotz der Rückschläge rät ihm sein Klub, „nicht zu überdrehen“.

Besonnenheit statt öffentliche Gedanken an das verfrühte Ende seiner Fußballlaufbahn, so lautet der Rat von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge an den verletzungsgeplagten Außenstürmer Kingsley Coman. Der Vorstandsvorsitzende vom Rekordmeister FC Bayern empfiehlt dem Franzosen, "nicht zu überdrehen und schon über ein mögliches Karriereende nachzudenken, wenn er nochmal verletzt würde". Das sagte Rummenigge vor dem Abflug der Münchner zum Champions-League-Gruppenfinale bei Ajax Amsterdam (Mittwoch ab 21 Uhr im n-tv.de Liveticker). Denn: "Bei dem heutigen Fußball, der ja sehr schnell und zum Teil aggressiv ist, ist es nicht zu verhindern, dass du hin und wieder verletzt bist. Wichtig ist, dass man immer wieder mit neuem Spirit zurückkommt."

Coman hatte vor Kurzem in der französischen TV-Sendung "Téléfoot" erzählt, wie schwer dieses Jahr für ihn gewesen sei. Bei einer weiteren schweren Verletzung könne er deshalb selbst ein Karriereende nicht ausschließen, meinte der 22-jährige französische Nationalspieler: "Eine dritte Operation, ich glaube nicht, dass ich das machen könnte."

Eine Aussage, die Rummenigge nicht überbewerten will: "Ich verstehe, wenn man verletzt war, dass man dann ein bisschen kritisch die Dinge hinterfragt, aber ich glaube, wenn er demnächst drei, vier Monate hintereinander tolle Spiele macht, dann wird er auch wieder über den angenehmen Part des Fußballspiels nachdenken." Auch Bayern-Trainer Niko Kovac sagte: "Wenn man in kürzester Zeit zwei solche Verletzungen erlitten hat, ist man vielleicht sehr sensibel und horcht in den Körper rein. Er ist ein Weltklassespieler, der sicherlich noch viele Titel holen wird."

Immer wieder das Syndesmoseband

Der 22-jährige Coman hatte sich im Bundesliga-Eröffnungsspiel Ende August einen Riss des Syndesmosebandes oberhalb des linken Sprunggelenks zugezogen und fehlte den Münchnern daraufhin mehrere Monate. Zuvor hatte er bereits fast die komplette Rückrunde der vergangenen Saison wegen derselben Verletzung am selben Fuß verpasst und fehlte deshalb auch bei der WM, bei der Frankreich den Titel holte.

"Manchmal sagt man das aus der Emotion heraus, weil die Reha eben nicht Spaß macht, aber er ist ein guter Junge und hat sich wieder herangekämpft, hat hervorragend gearbeitet und wird seine Leistungen bringen", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Die Karriere eines Fußballers ist lang, er ist gerade am Anfang. Auf den Kingsley halten wir große Stücke, deshalb muss er weiter kämpfen." Mittlerweile ist Coman wieder fit und gehört auch zum Kader des FC Bayern für die Champions-League-Dienstreise nach Amsterdam.