Thursday, 18th April 2024
18 April 2024

Verbaler Aktivposten: Müller peitscht den FC Bayern zum Erfolg

Nicht zu überhören: Thomas Müller.

Von Michael Bauer, Mainz


Die Krise beim FC Bayern scheint überstanden, begeisternden Fußball bietet er aber noch nicht. Lange sucht das Team in Mainz nach der Erfolgsformel – dabei hatte Thomas Müller diese ziemlich schnell ausgemacht.

"Man muss immer schnell spielen, um die Mainzer Verschiebebewegung zu überwinden", sagte Müller nach Abpfiff und lobte vor allem das Spiel über die rechte Seite und die eröffnenden langen Bälle von Jerome Boateng und Niklas Süle. "Da hatten wir viele ordentliche Aktionen und haben Druck gemacht", konstatierte Müller. Den Druck erzeugt hatte aber Müller selbst – durch seine verbalen Weckrufe in Richtung der Kollegen. Ob bei den Bayern ohne Müller der spielerische Funke übergesprungen wäre, ist fraglich. Die Körpersprache des Nationalspielers war an diesem Tag in jedem Fall gelebte Fußballleidenschaft. Bereits nach zwei Minuten regte sich der 29-Jährige über einen nicht gegebenen Einwurf auf – an der Mittellinie.

Müller kommuniziert in Mainz lautstark mit seinen Mitspielern.

Es folgten Zwiegespräche taktischer Natur mit Leon Goretzka und Trainer Niko Kovac während der ersten 45 Minuten. "Alles ganz normale Vorgänge", wie Müller nach dem Spiel in der Mixed-Zone meinte. Die Verbalausbrüche wirkten aber dann doch außergewöhnlich. Eben weil die restliche Bayern-Elf bei der Auswärtsreise in Mainz auf dem Platz wenig bis gar nichts Impulsives lieferte.

Die Verletzung von Mats Hummels beim Warmmachen hat die Münchner sicherlich ein Sprachrohr gekostet, die kollektive bajuwarische Leidenschaftslosigkeit auf dem Platz war erdrückend. Gespräche, gegenseitige Anweisungen und Hilfestellungen waren höchstens rudimentär vorhanden – Müller war da das perfekte Gegenstück.

Kovac lobt Müllers Laufwege

Er sei ja ein "kommunikativer" Typ, der Thomas Müller, erklärte Kovac in der Pressekonferenz nach Spielschluss die Fachgespräche an der Seitenlinie und lobte die Laufwege des Außenbahnspielers. Im Verein und zuletzt auch in der Nationalmannschaft sah sich Müller noch mit berechtigter Kritik konfrontiert. Der unruhestiftende Fußballfreigeist tauchte nicht nur bei Länderspielen regelmäßig ab, hatte kaum Ballaktionen. Seine unvorhersehbaren und überraschenden Laufwege – scheinbar von den Gegnern entschlüsselt.

Die sportliche Krise der Bayern ließ sich wunderbar am unglücklich wirkenden Müller ablesen. Selbst wenn ihm im Spiel gegen Mainz die Toraktionen fehlten, er bleibt ein besonderer Spieler, weil er Schwächen des Gegners vor vielen seiner Kollegen erkennt. Nun arbeitet sich der gebürtige Bayer zurück zu alter Form. Genau wie die Bayern, die mit Ergebnissen überzeugen und Siege erarbeiten.

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